Abgeschlossene Forschungsprojekte

Ob Arbeitsbedingungen in der Gebäudereinigung, Frauen in Aufsichtsräten oder Lohndiskriminierung, hier finden Sie abgeschlossene Forschungsprojekte des Harriet Taylor Mill-Instituts von A-Z.

Forschungsprojekte A–C

Kooperationsvorhaben: 19 europäische Partner, deutscher Teil geleitet von Prof. Dr. Miriam Beblo (HWR Berlin), Gesamtkoordination durch Centre for European Labour Market Research (CELMR), University of Aberdeen Business School (UK)
Förderung: Europäische Kommission, 7. Rahmenprogramm (Health 2007 A)
Laufzeit: August 2008 bis August 2011

Das Projekt hatte zum Ziel, einen Überblick über den derzeitigen Wissensstand zu den ökonomischen Zusammenhängen von Arbeit und Gesundheit zu geben. Hierfür wurden die methodischen Ansätze und Ergebnisse von nationalen Erhebungen gesammelt, systematisiert und zusammengeführt. So konnten Handlungsempfehlungen für Forschung und Politik zur Verbesserung von Gesundheit und Arbeitssicherheit in einem sich wandelnden europäischen Arbeitsmarktumfeld entwickelt werden – insbesondere vor dem Hintergrund alternder Bevölkerungen, feminisierter Arbeitsmärkte und vermehrten Auftretens kleiner und mittelständischer Unternehmen in der EU.

Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt sind im Diskussionspapier „Health at Work - Indicators and Determinants. A Literature and Data Review for Germany" (Julia Schneider, Miriam Beblo) veröffentlicht.

Projektleitung: Prof. Claudia Gather (HWR Berlin), Ute Gerhard, Bundesvorstand der IG BAU
Projektmitarbeit: Lena Schürmann
Förderung: Hans-Böckler-Stiftung
Laufzeit: Februar 2003 bis August 2004

Das expandierende Reinigungsgewerbe gilt als Vorreiter der Flexibilisierung von Arbeitszeiten und der Deregulierung von Beschäftigungsverhältnissen. Die Entwicklung dieser Branche war in den letzten 20 Jahren vorwiegend durch betriebswirtschaftliche Überlegungen geprägt und hat zunehmend zur Prekarisierung von (Frauen-) Arbeitsplätzen geführt. Das Projekt hat sich mit den Arbeitsbedingungen in der Gebäudeinnenreinigung, insbesondere in öffentlichen Gebäuden befasst und der Frage, wie mit dem Instrument der “Vergaberichtlinien” gewährleistet werden kann, dass tarifvertragliche und gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden.

Das Forschungsprojekt hat mit dem Forschungsprojekt Prokon-Kommunen im Wettbewerb am KWI der Universität Potsdam kooperiert.

Die Ergebnisse des Projektes wurden im VSA-Verlag veröffentlicht: "Claudia Gather, Ute Gerhard, Heidi Schroth, Lena Schürmann: Vergeben und Vergessen? Gebäudereinigung im Spannungsfeld zwischen kommunalen Diensten und Privatisierung. Hamburg: VSA 2005" ist auf unseren Seiten als E-Book erhältlich.

Projektleitung: Prof. Dr. Sigrid Betzelt (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Mareike Ebach
Förderung: Hans-Böckler-Stiftung, Zukunft des Wohlfahrtstaates
Laufzeit: Oktober 2014 bis September 2016

Das Projekt zielte auf die empirische Untersuchung der Gruppe der Nichtleistungsbeziehenden, also Arbeitsloser, die weder Anspruch auf Arbeitslosengeld I nach Sozialgesetzbuch III (SGB III), noch auf Grundsicherungsleistungen nach SGB II haben. Aktuell sind dies in Deutschland fast eine Viertelmillion Menschen oder ein Viertel aller SGB III-Arbeitslosen, darunter besonders viele ältere Frauen.

Zunächst zielte das Projekt auf eine systematische Aufarbeitung der komplexen Hintergründe der Entstehung von Arbeitslosigkeit ohne Leistungsanspruch: Welche Varianten der Arbeitslosigkeit ohne Leistungsanspruch gibt es, welche Rolle spielen verschiedene Einkommensarten einschließlich Sozialtransfers, Rentenansprüchen sowie von Vermögen wie selbst genutztem Wohnraum für die sozialrechtliche Nichthilfebedürftigkeit nach SGB II? Auf dieser Basis wird das Phänomen Nichtleistungsbezug in seiner Vielfalt und Dynamik (Übergänge aus Nicht-/Erwerbsstatus) unter Einbezug der privaten Haushaltskontexte untersucht. Wie häufig und welcher Art sind Zu- und Abgänge in / aus dem Status Nichtleistungsbezug? Wohin finden diese Statusübergänge statt und welche Einflussgrößen gibt es? Gibt es typische Erwerbsverlaufsmuster? Wie wird der Status und seine Entstehung sowie die Aktivierungspraxis der Bundesagentur von den Personen subjektiv erlebt und welche individuellen Handlungsstrategien finden sich?

Das Projekt verfolgte ein mixed-methods design quantitativer und qualitativer Methoden:

  1. Auf Basis des Haushalts-Panels PASS des IAB Nürnberg wurden komplexe, detaillierte Quer- und Längsschnittanalysen der Gruppe der Nichtleistungsbeziehenden der Wellen 2006-12 und ihres Haushaltskontexts durchgeführt (gepoolte Querschnittanalysen; deskriptive Sequenzanalysen der Erwerbsverläufe; multivariate Panelanalysen sowie Ereignisanalysen der Statusübergänge).
  2. Biografische, problemzentrierte Interviews mit Nichtleistungsbeziehenden (NLB) zielten auf ein tieferes Verständnis der individuellen Hintergründe des Nichtleistungsbezugs, der Erwerbsverläufe und (Paar-)Konstellationen im Haushaltskontext und der Handlungsstrategien. Dabei diente die Typisierung von NLB auf Basis der quantitativen und der institutionellen Analysen als Grundlage für die Samplebildung. Ergänzend wurden Expert/inn/engespräche mit relevanten AkteurInnen im Feld geführt.

Projektverantwortlich: Dr. Andrea-Hilla Carl, Prof. Dr. Friederike Maier
Förderung: Europäische Kommission
Laufzeit: Januar 2009 bis Dezember 2011

In diesem Forschungsprojekt, das gemeinsam von 30 Wissenschaftlerinnen aus allen EU-Mitgliedsländern unter Leitung von Prof. Francesca Bettio (Universität Rom und Fondazione Giacomo Brodolini, Rom) durchgeführt wurde, wurden die realen beschäftigungspolitischen Entwicklungen und politischen Schwerpunkte der EU und der Mitgliedsländer analysiert. Die institutionellen Rahmungen der Beschäftigungssysteme wurden dabei genauso analysiert wie die Umsetzung geschlechtsspezifischer Ansätze in den verschiedenen Politikfeldern. Darüber hinaus analysierte die Gruppe die bisher verwendeten Indikatoren und Verfahren der Gleichstellungs- und gender mainstreaming Politik.

Ergebnisse aus der Projektarbeit des Netzwerkes stehen nachfolgend zum Download zur Verfügung:

Projektleitung: Prof. Dr. Heike Wiesner (HWR Berlin)
Projektunterstützung: Hermann Stolte
Projektmitarbeit: Prof. Dr. Dagmar Monett Diaz und Holger Zimmermann
Laufzeit: Oktober 2016 fortlaufend
Förderung: Institut für angewandte Forschung Berlin e.V. (IFAF Berlin)

Bot@HWR ist ein fachbereichsübergreifendes Vorhaben mit dem Ziel den Forschungsschwerpunkt Robotik an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin auszubauen. Es sollen anwendungsorientierte und interdisziplinäre Forschungsprojekte initiiert werden um insbesondere neue Robotik-Anwendungsfelder zu ergründen. Im Fokus steht dabei zunächst der Sektor Pflege und Gesundheit. Zum Projektbeginn stehen für das Erstellen von Prototypen zwei modulare Roboterbaukastensysteme (Volksbot) des Fraunhofer IAIS zur Verfügung. Die fachlichen Schwerpunkte des interdisziplinären Teams liegen in der Robotik, Diversity-Strategien und in Partizipativer Softwareentwicklung.

Projektleitung: Prof. Claudia Gather (HWR Berlin)
Mitarbeiter_innen: Dr. Ingrid Biermann, Dr. Lena Schürmann, Susan Ulbricht, Der. Heinz Ziprian
Wissenschaftlicher Kooperationspartner: Heiner Brockmann, Beuth Hochschule für Technik Berlin
Förderung: Institut für angewandte Forschung Berlin e.V. (IFAF Berlin)
Laufzeit: September 2010 bis Dezember 2011

Im Hinblick auf die Steigerung des wirtschaftlichen Potentials von Frauen in der Selbstständigkeit wurde untersucht, ob die bestehenden Kreditangebote und Instrumente der Gründungsförderung eine bedarfs- wie geschlechtergerechte Finanzierung von Existenzgründungen ermöglichen.

Die Forschungslage verzeichnet im Bereich der wirtschaftlichen Selbstständigkeit deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Frauen machen sich seltener selbstständig als Männer, sie starten ihre Unternehmen durchschnittlich kleiner, ihre Betriebe weisen geringere Umsätze und ein geringeres Wachstum auf; selbstständige Frauen erzielen ein geringeres Einkommen als selbstständige Männer.

Wesentlich für die Erfolgschancen eines jungen Unternehmens ist die Startphase, insbesondere die Ausstattung mit Startkapital.

Weil das Finanzierungshandeln von Gründer/innen bislang wenig erforscht wurde, stellte das Forschungsprojekt die Kapitalausstattung bei der Gründung in den Mittelpunkt der Untersuchung.

Projektpartner_innen

  • Gründerinnenzentrale in der Weiberwirtschaft eG
  • iq consult Berlin

Projektleitung: Prof. Dr. Friederike Maier (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Christiane Krämer
Förderung: Berliner Programm zur Förderung von Frauen und Lehre (BCP)
Laufzeit: Januar 2013 bis Dezember 2015

Das Projekt „ChancenBildung“ analysierte strukturelle Barrieren und spezifische Hindernisse für Frauen mit Migrationshintergrund beim Hochschulzugang und im Studium und zeigte Wege zur Erhöhung der Chancengleichheit für diese an den Hochschulen unterrepräsentierte Gruppe auf.

Anhand der Forschungsergebnisse wurden Angebote für die Übergänge zwischen Schule und Hochschule sowie Studium und weiterführendem Studium bzw. Arbeitsmarkt konzipiert, die sowohl zur Erhöhung der Anteile und Erfolgschancen, wie auch zur Integration der Kompetenzen, Interessen und Bedarfe dieser Gruppe in ein erweitertes Studien- und Lehrangebot und die formalen Kriterien der Hochschule führen sollten.

Damit leistete das Projekt einen wichtigen Beitrag zu aktuellen Fragen der Geschlechterforschung an der Schnittstelle zu Hochschul- und Bildungsforschung und zur gender- und diversitysensiblen Gestaltung von Studium und Lehre.

Forschungsprojekte D–E

Projektleitung: Prof. Dr. Friederike Maier (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Christiane Krämer
Förderung: Programmlinie 8 der Ausbildungsoffensive Masterplan
Laufzeit: Februar 2011 bis Januar 2013

Die Machbarkeitsstudie "Diskriminierungsfreie Hochschule" hatte zum Ziel, eine empirische Grundlage zu schaffen, um die Diskriminierung von Studierenden wegen der ethnischen Herkunft und/oder des Geschlechts messbar zu machen und auf Hochschulebene zu verringern. Hierzu wurden die an der HWR Berlin vorhandenen Daten und Statistiken für die Felder Hochschulzugang und Studium auf ihre Verwendbarkeit geprüft und ausgewertet sowie Datenlücken und weiterer Forschungsbedarf identifiziert. Formale Kriterien beim Hochschulzugang und weitere entscheidende Faktoren für die Aufnahme des Studiums, Studienverlauf und den Studienerfolg wurden auf ihre Diskriminierungspotenziale hin untersucht.

Im Projektbericht werden die Ergebnisse präsentiert und unter Aspekten des Datenschutzes, des Arbeitsaufwandes und Erkenntnisgewinns Empfehlungen zur zukünftigen Datenerhebung- und -auswertung und den Regel- und Bewertungssystemen der verschiedenen Hochschulfelder gegeben und für die jeweiligen Organisationsbereiche diskutiert. Die HWR Berlin ist im Rahmen des Projektes und weiterer Aktivitäten Partnerhochschule im Prognos-Projekt "Diskriminierungsfreie Hochschule - Mit Vielfalt Wissen schaffen" der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Projektleitung: Prof. Dr. Heike Wiesner (HWR Berlin); Prof. Dr. Antje Ducki (Beuth Hochschule)
Projektmitarbeit: Dr. Ina Tripp
Förderung: Institut für angewandte Forschung Berlin e.V. (IFAF Berlin)
Laufzeit: Januar 2011 bis Oktober 2012

Das Forschungsvorhaben bezog sich auf die Bedeutung von Diversity Management und die Unterstützung von Web 2.0-Applikationen in Berliner kleinen und mittelständischen Unternehmen (nachstehend auch KMU) zur Sicherung des Fachkräftebedarfs insbesondere im MINT-Bereich. Ziel des Projektes DIVTEC war es, gezielte Maßnahmen und Strategien zur Gewinnung und Bindung von hochqualifizierten Fachkräften unter der besonderen Berücksichtigung der Kategorie Alter, Geschlecht und kulturellem Hintergrund in Berliner KMU zu entwickeln und umzusetzen. Neben (inner-) betrieblichen Strategien sollten Gestaltungspotenziale interaktiver Medien (insbesondere Web 2.0-Applikationen) unter dem Aspekt der diversity-orientierten Mitarbeiter/innenrekrutierung und Mitarbeiter/innenbindung eruiert, erprobt und etabliert werden.

Folgende Forschungsfragen standen im Zentrum der Betrachtung: Wie wird die Bedeutung von Diversity Management im MINT-Bereich des Berliner KMU-Sektors wahrgenommen und eingeschätzt? Wie gestaltet sich die personelle Zusammensetzung in KMU, d.h. welche Bedeutung haben die drei Kategorien „Frauen“, „Alter“ und „Migrationshintergrund“? Bestehen vor diesem Hintergrund Unterschiede in den Unternehmensgrößen? Was sind für unterschiedliche Beschäftigungsgruppen relevante Bindungsfaktoren? Wie lässt sich durch das Zusammenspiel von Diversity-Strategien und gestaltbaren Technologien (insbesondere auf der Grundlage von Web 2.0 Applikationen) der drohende Fachkräftemangel in den Branchen IKT und Ingenieurwissenschaften im Berliner KMU-Sektor begegnen? Als Ergebnis sollte ein diversity-orientiertes, partizipativ entwickeltes Fachkräfteportal hervorgehen, das nachhaltig die KMU-Landschaft im Berliner Raum bereichern soll.

Projektleitung: Universität Liechtenstein
Projektmitarbeit: Prof. Dr. Jan vom Brocke, Dr. oec. Barbara Eisenbart, Dr. Sonja Lippe, Prof. Dr. Heike Wiesner, Prof. Dr. Matthias Tomenendal, Prof. Dr. Johannes Kirch, Prof. Dr. Andrea Grisold, Mag.a Margit Appel und Mag.a Gerlinde Schein
Laufzeit: September 2016 bis August 2019

Hauptziel des Projekts war es, einen gendersensitiven, interdisziplinären Master-Studiengang „Gender Equality in Digital Entrepreneurship“ zu entwickeln und teilweise zu testen. Die Ergebnisse wurden umfassend in Form von Konferenzbeiträgen, Workshops und Publikationen verbreitet. Darüber hinaus wurde eine nachhaltige strategische Partnerschaft der teilnehmenden Partnerinstitutionen aufgebaut.

Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Gather (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Dr. Ingrid Biermann, Dr. Lena Schürmann, Susan Ulbricht, Dr. Heinz Ziprian
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit: September 2011 bis März 2014

Seit den 1980er Jahren verzeichnet der Anteil von Frauen an Gründungen einen deutlichen Zuwachs. Gemessen an objektiven Erfolgsmaßstäben wie Umsatz, Wachstum, Anzahl der Beschäftigten, sind Gründungen von Männern aber erfolgreicher als Frauengründungen. Das Projekt arbeitete mit einem erweiterten Erfolgsbegriff und untersuchte Gründungen in der Lebenslaufperspektive. Es setzte Erfolg und Erfolgswahrnehmung ins Verhältnis zum vorherigen Erwerbsverlauf, zur Branchensituation sowie zur familiären Eingebundenheit. Untersucht wurden die Ressourcen und Restriktionen von Gründungen durch Frauen und von Männern als Vergleichsgruppe.

Vor dem Hintergrund marktbezogener Bedingungen, familiärer Strukturen und staatlicher Rahmenvorgaben wollte das Forschungsprojekt Typologien von Gründungsverläufen identifizieren. Es wollte den Blick auf Erwerbsentwürfe richten, die nicht dem klassischen Modell der (männlichen) Selbstständigkeit entsprechen, aber gleichwohl Chancen eröffnen, Gründungen zum objektiven Erfolg zu führen.

Projektverantwortlich: Prof. Dr. Friederike Maier (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Dr. Andrea-Hilla Carl
Förderung: EU Kommission
Laufzeit: Januar 2003 bis Dezember 2008

In diesem fortlaufenden Forschungsprojekt, das gemeinsam von 30 Wissenschaftlerinnen aus allen EU-Mitgliedsländern einschließlich Bulgarien, Island, Liechtenstein, Norwegen und Rumänien unter Leitung von Prof. Jill Rubery (UMIST, University of Manchester) durchgeführt wurde, wurden die beschäftigungspolitischen Programme der EU und der Mitgliedsländer analysiert, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Umsetzung geschlechtsspezifischer Ansätze in den verschiedenen Politikfeldern lag. Darüber hinaus analysierte die Gruppe die bisher verwendeten Indikatoren und Verfahren.

Forschungsprojekte F

Teil-Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Gather (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Dr. Lena Schürmann (ASH), Susan Ulbricht, Dr. Heinz Zipprian
Kooperationspartner_innen: AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG), Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), WeiberWirtschaft eG
Förderung: Institut für angewandte Forschung Berlin (IFAF Berlin)
Laufzeit: Juli 2015 bis Juni 2017

Das Projekt sollte zur grundlegenden Verbesserung des Wissens über den privaten ambulanten Pflegebereich und seine strukturellen Probleme beitragen. Im Zentrum stand deshalb die Frage, welche betrieblichen Strategien sich angesichts der komplexen Anforderungsstruktur als gleichermaßen ethisch und wirtschaftlich erfolgreich erweisen. Die Arbeiten konzentrierten sich auf Berlin als bevölkerungsreiche großstädtische Region, zumal hier der Anteil der privaten Unternehmen an allen ambulanten Pflegediensten mit 75,4% deutlich über dem Bundesdurchschnitt (63,9%) liegt.

Neben der Publikation der Forschungsergebnisse zielte das Projekt darauf ab, ein landesweites Forum für ambulante private Pflegedienste einzurichten, um dort mit den relevanten Akteuren die Besonderheiten und Probleme kleiner privater Pflegedienste zu erörtern und gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten, die zur Verbesserung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit der Unternehmen beitragen und damit indirekt auch die Qualität der Pflege sichern. Anknüpfend an die Identifizierung von verallgemeinerbaren Best Practice-Beispielen, sollten Beratungsmodule entwickelt werden, die den branchenspezifischen Betriebs- und Arbeitsstrukturen angemessen sind.

Projektleitung: Prof. Dr. Friederike Maier (HWR Berlin)
Projektdurchführung: Dr. Andrea-Hilla Carl, Dr. Karin Reichel
Förderung: Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre (BCP) der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
Laufzeit Projekt & Umsetzung Weiterbildung: Juni 2012 bis Dezember 2017

Eine möglichst vielfältige Zusammensetzung der Aufsichtsräte gilt neben der richtigen Qualifikation der MandatsträgerInnen und der Beschränkung der Mandate als Baustein für eine möglichst effektive Arbeit. In Deutschland besteht noch in allen Bereichen erheblicher Nachholbedarf. Das oft gehörte Argument, es gäbe zu wenige für diese Funktionen qualifizierte Frauen, sollte mit einem maßgeschneiderten Weiterbildungsprogramm entkräftet werden.

Bis Ende 2015 wurde ein Weiterbildungsprogramm für Frauen, die bereits in Aufsichtsräten tätig sind oder die ein solches Mandat übernehmen wollen, entwickelt und zwei Mal mit Förderung durch das BCP erprobt. Die Weiterbildung vermittelte fundierte theoretische und praxisbezogene Inhalte für eine Position in einem Aufsichtsgremium. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den strategischen Kompetenzen, damit sich Frauen zunächst in den Nominierungs- und später in den Entscheidungsprozessen gleichberechtigt durchsetzen können. Zielgruppe der Weiterbildung waren sowohl (potentielle) Mandatsträgerinnen aus dem privaten und dem öffentlichen Sektor sowie Vertreterinnen der Anteilseigner_innen und der Arbeitnehmer_innen.

Neben sechs inhaltlichen Wochenendmodulen diente ein flankierendes Coachingangebot der Entwicklung einer jeweils maßgeschneiderten individuellen Strategie zur Erreichung der persönlichen Ziele.

Die Weiterbildung wurde 2014, 2015, 2016 und 2017 fortlaufend angeboten. Sie wurde 2018 verstetigt und in die Verantwortung der BPS – Berlin Professional School der HWR Berlin übergeben, wo sie in einer vergleichbaren Struktur und Zielsetzung weiterhin angeboten wird (Stand: Mai 2021).

Durchführung der Weiterbildung:
BPS - Berlin Professional School der HWR Berlin - Ansprechpartnerin: Dr. Philine Erfurt-Sandhu

Kooperationspartner:
Harriet Taylor Mill-Institut der HWR Berlin - Ansprechpartnerin: Dr. Andrea-Hilla Carl

Siehe auch Homepage der Weiterbildung und weiterführende Informationen zum Thema.

Teil-Projektleitung: Prof. Dr. Monika Huesmann (HWR Berlin)
Kooperationspartner_in: EAF Berlin | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.
Projektmitarbeit: Dr.Marc Gärtner
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung: Frauen an die Spitze
Laufzeit: Mai 2015 bis Juni 2016

Der Stand der Wissenschaft zum Thema flexible Arbeitsmodelle wurde aus verschiedenen Fachgebieten wie Gender Studies, der BWL und VWL zusammengetragen und aufgearbeitet. Auf dieser Basis wurde ein auf die unternehmerische bzw. organisationale Praxis angepasster Wissenschafts-Praxis-Transfer erarbeitet. Im Rahmen von Workshops mit Führungskräften aus Unternehmen und Forschungsorganisationen wurde der Stand der Erkenntnisse über Erfolgsfaktoren und Risiken, Chancen und Probleme von flexiblen Arbeitszeitmodellen ermittelt. Im Dialog wurden Erfahrungen und Kenntnisse aus der Praxis systematisch zusammengetragen, wobei die Verzahnung von Wissenschaft und Praxis durch die gemeinsame Durchführung der Workshops mit Expert/innen der EAF und der HWR gewährleistet war. Die Auswertung der Workshops erfolgte in einem geregelten Feedback-Prozess, so dass auch hier die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis nachhaltig gewährleistet war.

Aus diesen Erkenntnissen wurden Fachpublikationen und Vorträge erstellt, so dass das Thema in der wissenschaftlichen Diskussion präsenter wurde. Auf der einen Seite konnten die Projekterkenntnisse die Fachdebatte im Rahmen des Diversity Managements bereichern, da hier gerade die Verschränkung der Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis mit wissenschaftlichen Analysen von Interesse sind. Auf der anderen Seite wurden Flexibilisierungsmodelle in der BWL sowohl im Rahmen von strategischen Herausforderungen wie demografischem Wandel und Fachkräftemangel als auch im Rahmen eines zukunftsorientierten Personalmanagements in Bezug auf Wertewandel und Internationalisierung von Arbeitskräften diskutiert und bewertet.

Fachkonferenz: "Flexibles Arbeiten in Führung" am 17. März 2016 in der Kalkscheune in Berlin.

Werkstattgespräch: "Flexible Arbeitsmodelle in Führung – ein Silberstreif am Horizont?“ am 22. November 2018 am HTMI der HWR Berlin

Forschungsprojekte G

Projektleitung: Prof. Dr. Marianne Egger de Campo (HWR Berlin)
Projektdurchführung: Dr. Karin Hildebrandt; Jochen Geppert
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit: Juli 2015 bis Juni 2016

Das Projekt GeKo HR zielte darauf ab, Mitglieder von Hochschulräten als Akteure für den gleichstellungsorientierten Wandel an Hochschulen zu gewinnen. Trotz großer Unterschiede bei den Kompetenzen und den Aufgabenbereichen in den einzelnen Ländern, kommt dem Gremium Hochschulrat/Kuratorium aufgrund seines Einflusses auf strategische Entscheidungen der Hochschule große Bedeutung für die Entwicklung der Chancengerechtigkeit von Frauen an Hochschulen zu. Bisher wurde dieses relativ neue Leitungsgremium in Hochschulen als Akteur und Multiplikator von Gleichstellungspolitik vernachlässigt. Das Projekt organisierte erstmalig ein eintägiges Vernetzungs- und Kompetenzbildungstreffen zum Thema Gender-Kompetenz für Hochschulräte an der HWR Berlin. Die Gender-Kompetenz wurde durch eine praxisorientierte und zielgruppenspezifische Aufbereitung und Vermittlung von Gleichstellungswissen zu einzelnen, ausgewählten Aufgabenbereichen von Hochschulräten, wie z.B. bei der Beteiligung an Struktur- und Entwicklungsplänen vermittelt.

Bei der derzeit bestehenden Austauschplattform für Hochschulräte – dem Forum Hochschulräte des Stifterverbandes – spielten Gender-Aspekte kaum eine Rolle. Aus diesem Grund füllte das Projekt eine bestehende Lücke, in dem es Hochschulräte (externe, interne) im Bereich Gleichstellung fit machte. Hochschulräte werden damit zu kompetenten Partnern und Partnerinnen bei der Durchsetzung von Chancengerechtigkeit an Hochschulen.

Nach Abschluss des Vorhabens wurden eine Handreichung und fact sheets an die Vorsitzenden der Hochschulräte aller Hochschulen in allen Bundesländern zur Verteilung an die Mitglieder der Hochschulräte versendet. Außerdem wurden die Präsidentinnen bzw. Präsidenten (Rektorinnen, Rektoren) der Hochschulen per Mail über das durchgeführte Vorhaben und die dabei entwickelten Produkte informiert und gebeten, entsprechende Informationskanäle ihrer Hochschule, wie z.B. Hochschulzeitungen oder Newsletter zur Verbreitung der Informationen zu nutzen. Dafür wurden Textbausteine geliefert, die die Grundinformationen und Ergebnisse des Vorhabens darstellen und von den Hochschulen zeitsparend zur Darstellung eigener Aktivitäten genutzt, aber auch verändert werden können.

Zusätzlich wurden die Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen als wichtige Gleichstellungsakteurinnen per Mail über das durchgeführte Vorhaben informiert und um Mithilfe bei der Verbreitung der Produkte gebeten, z.B. durch einen Hinweis auf die fact sheets auf den Seiten der Gleichstellungsbeauftragten sowie über eine Informationsemail. Zudem wurden für Verbreitung der Ergebnisse des Projekts GeKo HR auch die Informationskanäle des Forums Hochschulräte des Stifterverbandes genutzt.

Teil-Projektleitung: Prof. Dr. Miriam Beblo (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Dr. Denis Beninger
Verbundprojektpartner_in: Europa Universität Viadrina Frankfurt/Oder
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung & Europäischer Regionalfond
Laufzeit: Oktober 2011 bis September 2013

Das Verbundvorhaben „Geschlechterstereotype als Ursache persistenter Geschlechterdisparitäten“ der Stiftung Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (EUV) und der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin widmete sich der Forschungsfrage, welchen Einfluss Geschlechterstereotype auf das Entscheidungsverhalten von Frauen und Männern in Ost- und Westdeutschland haben und wie sie damit zum Erhalt von Geschlechterdisparitäten beitragen. Mit einem innovativen Methodenmix sollten neue Einblicke in die Hintergründe der Berufsentscheidungen und Karriereentwicklungen von Frauen in Ost und West gegeben und politische Handlungsoptionen für die Verwirklichung von Chancengleichheit aufgezeigt werden.

Innerhalb eines vierstufigen Analyseansatzes leitete die HWR Berlin die quantitativen Arbeitspakete an, bestehend aus Online-Experimenten zum Einfluss von Geschlechterstereotypen auf individuelle Entscheidungen und einer ökonometrischen Analyse mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), welche die längerfristige Entwicklung individueller Einstellungen bezüglich Frauenerwerbstätigkeit und staatlicher gegenüber privater Verantwortung für Kindererziehung in Ost- und Westdeutschland beleuchtete.

In Form einer gemeinsamen Ergebnisrückkopplung mit Wissenschaft und Politik sollten die Forschungsergebnisse aus allen Analyseschritten insbesondere in Bezug auf den Aspekt Gleichstellung vor dem Hintergrund familien- und arbeitsmarktpolitischer Rahmenbedingungen diskutiert werden. Zum Ende der Projektlaufzeit wurde hierzu eine Abschlusskonferenz veranstaltet. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Analysen sollten außerdem in drei Diskussionspapieren sowie in Beiträgen für Fachkonferenzen einfließen. Langfristig sollten daraus Publikationen in international anerkannten und referierten Fachzeitschriften entstehen. Weitere praktische Verwertungsmöglichkeiten bestanden in der durch das Forschungsprojekt generierten breiteren empirischen Basis für die Integration von Gender-Aspekten in der Lehre.

Projektbeteiligte: Dr. Juliane Achatz, Prof. Dr. Miriam Beblo, Prof. Dr. Silke Bothfeld, Tatjana Fuchs, Dr. Hermann Gartner, Prof. Dr. Stefan Höyng, Sebastian Hübers, Dr. Susanne Kohaut, Dr. Christina Klenner, Prof. Dr. Gertraude Krell, Dr. Manuela Maschke, Sophie Rouault, Dr. Karin Tondorf, Dr. Elke Wiechmann, Prof. Dr. Elke Wolf, Dr. Astrid Ziegler
Förderung: Hans-Böckler-Stiftung
Laufzeit: Januar 2007 bis Juli 2009

Das Projekt „Geschlechterungleichheiten im Betrieb. Arbeit, Entlohnung und Gleichstellung in der Privatwirtschaft“ ging der Frage nach, unter welchen betrieblichen Voraussetzungen sich ungleiche bzw. stärker angeglichene Arbeits- und Entlohnungsbedingungen für Frauen umsetzen. Gefragt wurde nach betrieblichen Strukturen, Praxen und Arrangements, die Differenzierungen und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zur Folge haben oder auch Angleichungsprozesse fördern.

Die Projektergebnisse wurden veröffentlicht: „Geschlechterungleichheiten im Betrieb. Arbeit, Entlohnung und Gleichstellung in der Privatwirtschaft“, Berlin 2010 (edition sigma).

Kooperationsprojekt: Prof. Dr. Miriam Beblo (HWR Berlin) mit Prof. Dr. Wolfgang Franz (ZEW, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim), Dr. Anja Heinze (ZEW) und Prof. Dr. Elke Wolf (FH München)
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit: Oktober 2006 bis Oktober 2008

Während sich die Segregationsforschung bisher vorwiegend mit der Messung horizontaler Segregation und deren Auswirkung auf das geschlechtsspezifische Lohndifferenzial beschäftigt hat, weisen neuere Untersuchungen auf den Zusammenhang zwischen Segregation und der Ausgestaltung von Personal- und Organisationspolitik in den Unternehmen hin. Für Deutschland gibt es nur wenige Erkenntnisse über den Zusammenhang interner Organisationsmerkmale und der ungleichen Verteilung von Männern und Frauen auf Berufe und Berufsfelder. Ziel des geplanten Forschungsvorhabens war daher, die betrieblichen Hintergründe der geschlechtsspezifischen horizontalen und vertikalen Segregation in Deutschland zu analysieren.

Teil-Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Gather (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Dr. Ralf Lottmann (ASH Berlin)
Förderung: Institut für angewandte Forschung Berlin (IFAF Berlin)
Laufzeit: Juni 2015 bis Juni 2017

Lesben, Schwule, Bisexuell, Trans* und Intersex*Menschen (LSBTI) sind im besonderen Maße mit der Problematik konfrontiert, im Falle von Pflegebedürftigkeit keine zufriedenstellende Pflege und Betreuung zu erhalten und eine Pflegeberatung und Serviceangebote später als etwa Heterosexuelle in Anspruch zu nehmen. Nicht selten werden ihre Lebensgeschichten und Identitäten – auch aufgrund von (manifesten) homophoben und transphoben Einstellungen und Vorbehalten des Pflegepersonals – in Regeldiensten ignoriert oder übergangen. Diskriminierungserfahrungen mit Pflegediensten werden in diesem Personenkreis nicht selten berichtet. Es fehlt an einer Schulung des Pflegepersonals hinsichtlich der Förderung von Selbstbestimmung und Individualität von pflegebedürftigen LSBTI-Erwachsenen; Qualitätssiegel zur Verbesserung der Pflege- und Lebensqualität von LSBTI-Erwachsenen in der offenen und stationären Altenhilfe gibt es nicht. Zur Gewährleistung der Selbstbestimmung und Identität im Alter und in Abhängigkeit von Dritten entstehen Wohnprojekte der LSBTI-Community für das Alter(n). Wie diese Erfahrungen auf Regeldienste der Altenhilfe übertragen werden können, wie ein Zertifizierungsverfahren in der ambulanten und stationären Altenpflege die Pflege gestaltet und eine biografiesensible Pflege (generell) gefördert werden können, wollte das Projekt GLEPA untersuchen. Ein LSBTI-Qualitätssiegel zur Förderung von Selbstbestimmung und Individualität im Alter sollten entwickelt und damit ein konkreter Beitrag für eine biografie- und milieusensible Pflege nicht nur für LSBTIErwachsene geleistet werden.

Projektleitung: Prof. Dr. María do Mar Castro Varela (ASH Berlin)
Teil-Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Gather (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Dr. Ralf Lottmann, Yvonne Tietz
Praxispartner_in: Schwulenberatung gGmbH, Pflegedienst CuraDomo GmbH, Fachbereich für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS)
Förderung: Institut für angewandte Forschung (IFAF Berlin)
Laufzeit: April 2013 bis März 2015

Der Mitte 2012 eröffnete "Lebensort Vielfalt", ein Wohn- und Pflegeprojekt für homosexuelle SeniorInnen, entstand aus der Sorge, dass im Falle von Pflegebedürftigkeit im Alter homophobe Einstellungen und Vorbehalte des Pflegepersonals in Regeldiensten eine zufriedenstellende Pflege und Betreuung behindern. Zudem soll mit dem „Lebensort Vielfalt" das selbstbestimmte Leben im Alter gefördert werden. Nach wie vor liegen zu diesem Thema kaum Studien vor.

Am Beispiel GLESA sollte gezeigt werden, inwiefern Wohnprojekte dieser Art als Modell für eine moderne Kommunalpolitik verstanden werden können, die bürgerschaftliches Engagement, Stadtentwicklung, soziale Altenhilfe und die Pflege älterer Menschen innovativ miteinander verbindet. Die Erforschung milieusensibler Wohn- und Pflegeprojekte eröffnet neue Betätigungsfelder und leistet einen Beitrag für die Entwicklung neuer Tätigkeitsfelder von Berliner Unternehmen über Berlins Grenzen hinaus.

Das Forschungsvorhaben leistet darüber hinaus einen ersten Beitrag zur überfälligen Erforschung der Wohn- und Gesundheitssituation homosexueller SeniorInnen. Auch auf dem Gebiet milieuspezifischer Altenhilfe vollbrachte es Pionierarbeit.

Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Gather (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Susan Ulbricht
Kooperationspartnerin: WeiberWirtschaft eG
Förderung: Europäischer Sozialfonds (ESF)
Laufzeit: Juli 2008 bis Dezember 2009

Der Forschungsschwerpunkt in diesem empirischen Forschungsprojekt lag auf im volkswirtschaftlichen Sinne erfolgreichen Gründerinnen. Ressourcentheoretische Ansätze legen nahe, dass diese Gründungen häufiger aus der abhängigen Beschäftigung heraus erfolgen und die Gründerinnen einschlägige Branchen- und Führungserfahrung mitbringen, daher erfolgreicher sind als Gründungen aus der Arbeitslosigkeit. Die volkswirtschaftliche Bedeutung ergibt sich aus schnellerer Expansion, Schaffung von Arbeitsplätzen und höherer Überlebenswahrscheinlichkeit.

Ziel des Projektes war es, Faktoren zu analysieren, die Frauen in abhängiger Erwerbstätigkeit zur Gründung bewegen und Maßnahmen zu entwickeln, mittels derer die Gründungsneigung hoch qualifizierter und abhängig beschäftigter Frauen erhöht und unterstützt werden kann.

Im ersten Erhebungsschritt wurden besonders erfolgreiche Frauenunternehmen identifiziert und deren Gründungsmotivation und -erfahrungen mit qualitativen Interviews erhoben. In einem zweiten Schritt wurde eine schriftliche Umfrage bei Gründerinnen durchgeführt, um die qualitativen Befunde zu prüfen und zu erhärten.

Forschungsprojekte H–O

Projektleitung: Dr. iur. Jana Hertwig, LL.M. (Eur. Integration) (HWR Berlin)
Laufzeit: Oktober 2016 bis September 2018
Förderung: HWR-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Reisekosten)

Seit mehreren Jahren wird regelmäßig darüber berichtet, dass ausländische Diplomatinnen und Diplomaten ihre Hausangestellten europaweit ausbeuten und in ihren Rechten verletzen. Betroffene sind in erster Linie weibliche Hausangestellte aus Asien. Ihre Arbeits- und Lebenssituation ist besonders gravierend, da sie im Verborgenen leben und arbeiten sowie in einer extremen Abhängigkeit stehen. Der Zugang zum Rechtsweg bleibt ihnen jedoch aufgrund der Immunität der Diplomatinnen und Diplomaten versperrt.

In dem Projekt wurde untersucht, welche Rechte Hausangestellte haben und welche Pflichten denjenigen Staaten obliegen, die Diplomatinnen und Diplomaten aufnehmen (hier: Deutschland, Österreich und die Schweiz) bzw. entsenden. Es wurde gefragt, ob die vollständige Sperrung des Rechtsweges auch in Fällen schwerster Rechtsverletzungen (z.B. Menschenhandel, Sklaverei) rechtlich zulässig ist. Schließlich wurde der Frage nachgegangen, ob der Staat Bürgerinnen und Bürger für Schäden entschädigen muss, die sie bei der Anwendung völkerrechtlicher Verträge (hier: Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen) erleiden.

Posterpräsentation: Tagung „Politiken der Reproduktion – Politics of Reproduction“, Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen, 27. bis 29. März 2017, Hannover, Poster (PDF)

Vortrag: „Rechte privater Hausangestellter in Diplomat_innenhaushalten – am Beispiel Deutschlands“, Erste Gemeinsame Tagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien e.V. (Deutschland), der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung und der Schweizer Gesellschaft für Geschlechterforschung, 29. September 2017, Universität zu Köln

Projektleitung: Prof. Dr. Heike Wiesner
Projektunterstützung: Prof. Dr. Dagmar Lück-Schneider, Prof. Dr. Dorle Linzund Prof. Dr. Rainer Höhne
Projektmitarbeit: Judith Schütze; Holger Zimmermann
Laufzeit: Januar 2013 bis März 2020
Förderung: Berliner Qualitätsoffensive (2012-2016) sowie Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive (2016-2020)

Seit dem Wintersemester 2013/2014 lief das Projekt MINT 4 an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. MINT ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und der Fokus des Projektes liegt hierbei auf dem „I“ wie Informatik. Das Projekt MINT 4 war ein Gemeinschaftsprojekt der vier Informatikstudiengänge der HWR Berlin: Wirtschaftsinformatik, Verwaltungsinformatik sowie die dualen Studiengänge Informatik und Wirtschaftsinformatik. 

Projektbeteiligte: Dr. Andrea-Hilla Carl, Prof. Dr. Friederike Maier, Prof. Dr. Dorothea Schmidt – alle HWR Berlin
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) –Schwerpunktprogramm: Professionalisierung, Organisation, Geschlecht
Laufzeit: Oktober 2002 bis September 2004

In dem Forschungsprojekt wurde der Frage nachgegangen, wie es in Deutschland in den letzten Jahrzehnten zur zunehmenden Feminisierung wirtschaftswissenschaftlicher Ausbildungsgänge gekommen ist – wobei die Entwicklungen in Ost und West bis 1990 zeitlich versetzt unterschiedlich verliefen – und inwieweit dies mit einem Wandel der wirtschaftswissenschaftlichen Berufe/Tätigkeiten von reinen Männerberufen zu gemischten Berufen/Tätigkeiten verbunden war. Dabei wurden sowohl die “Angebotsseite” (Studierende und Beschäftigte) als auch die “Nachfrageseite” (Rekrutierungspolitik der Arbeitgeber) untersucht. Ein besonderer Schwerpunkt lag darauf, inwieweit dieser Prozesse mit der Fortführung alter oder der Entstehung neuer Segregationen auf horizontaler und vertikaler Ebene einherging. Hiermit ist ein Beitrag zu neueren Diskussionen innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung intendiert. Die aktuelle Relevanz des Projektes rührt vor allem daher, dass die Wirtschaftswissenschaften in den letzten Jahren von einem Männer- zu einem gemischten Studienfach und zur quantitativ wichtigsten Disziplin für junge Frauen geworden sind. Es hat sich gewissermaßen hinter dem Rücken der meisten Beteiligten eine Veränderung von erheblicher Tragweite ergeben, deren Ursachen, Ausmaße und Folgen zu thematisieren sind.

Die Ergebnisse des Projektes wurden 2008 bei der Edition Sigma (Berlin) veröffentlicht: Andrea-Hilla Carl, Friederike Maier, Dorothea Schmidt: „Auf halbem Weg. Die Studien- und Arbeitsmarktsituation von Ökonominnen im Wandel."

Teil-Projektleitung: Prof. Dr. Friederike Maier (HWR Berlin)
Projektdurchführung am HTMI: Dr. Andrea-Hilla Carl, Dr. Andrea Jochmann-Döll, Dr. Karin Tondorf – alle HWTR Berlin
Kooperationspartnerin: Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Förderung: EU Kommission, GD für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung
Laufzeit: Januar 2016 bis August 2017

Im Projekt „Ökonomische Eigenständigkeit von Frauen und Männern fördern – durch Einsatz von Gleichbehandlungs-Check (gb-check)“ lag der Fokus auf diskriminierungsfreien Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer. Geschlechtsspezifische Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen haben großen Einfluss auf die Lebens- und Arbeitssituation von Frauen und die Praxis zeigt: viele Frauen in Deutschland sind vom Ziel der ökonomischen Unabhängigkeit weit entfernt. Die Gleichbehandlung der Geschlechter im Arbeitsleben kann einen Beitrag dazu leisten, diese ökonomische Unabhängigkeit von Frauen sicher zu stellen.Um diskriminierende Personalentscheidungen in den Bereichen Stellenausschreibung, Stellenbesetzung, Beschäftigungsbedingungen, Weiterbildung, beruflicher Aufstieg, Leistungsbeurteilung und Arbeitszeitgestaltung sichtbar zu machen, wurde ein wissenschaftlich gestütztes Analyseinstrument entwickelt, der sogenannte Gleichbehandlungs-Check (gb-check).

Der „gb-check“ soll es Unternehmen und betrieblichen Akteur_innen ermöglichen, die Gleichbehandlung der Geschlechter im Bereich der Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen zu prüfen und potenzielle Ungleichbehandlungen aufzudecken. Arbeitgeber_innen werden so für das Thema Diskriminierung sensibilisiert. Defizite werden erkannt und Spielräume für mehr Chancengleichheit können aufgezeigt werden, um entsprechende Reaktionen überhaupt erst zu ermöglichen.

Zur Beteiligung verschiedener Interessensgruppen waren im Projekt drei Runde Tische geplant. Der erste Runde Tisch richtete sich an Vertreter_innen von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden sowie Gleichstellungsbeauftragte und Mitglieder von Betriebs- und Personalräten aus interessierten Unternehmen und Institutionen. Im Anschluss an die Entwicklung des Analyseinstruments testeten zehn Unternehmen den „gb-check“ in einer Pilotphase und prüften so die Gleichbehandlung der Geschlechter im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen in ihrem Unternehmen. Im Anschluss an die Durchführung der Prüfung wurden die Unternehmen von der ADS mit einem Zertifikat für ihre Teilnahme ausgezeichnet.

Das Prüfinstrument wurde der interessierten Öffentlichkeit auf einer Internetseite zugänglich gemacht, sodass in Zukunft Unternehmen die Prüfung der Gleichbehandlung der Geschlechter mit Hilfe eines Tutorials auch eigenständig durchführen können. Darüber hinaus wurden die Erfahrungen aus der Pilotphase in einem Abschlussbericht zusammengefasst.

Forschungsprojekte P–Z

Projektleitung: Prof. Dr. Miriam Beblo (HWR Berlin), Prof. Dr. Elke Wolf (FH München)
Projektmitarbeit: Clemens Ohlert
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Schwerpunktprogramm: Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten
Laufzeit: Januar 2009 bis März 2011

Bei den in Anwendung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) zu erwartenden Klagen wird eine zentrale Frage und somit Gegenstand gerichtlicher Gutachten sein, wie groß das Ausmaß der Lohndiskriminierung gegenüber den im AGG benannten Personengruppen tatsächlich ist. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes sollte daher ein Konzept erstellt werden, wie die Lohndiskriminierung auf Grundlage der in deutschen Betrieben gezahlten Entgelte empirisch ermittelt und quantifiziert werden kann. Dabei konzentrierte sich die Analyse zunächst auf die Ungleichbehandlung nach dem Geschlecht, dem Alter und der Nationalität.

Auf Grundlage des „Linked Employer-Employee“-Datensatzes des IAB (LIAB) wurden zum einen die bedingten, von individuellen Merkmalen bereinigten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern, Jüngeren und Älteren sowie Deutschen und Nichtdeutschen im Arbeitsmarkt insgesamt bestimmt und zum anderen die gruppenspezifischen Lohndifferenziale innerhalb der Betriebe quantifiziert. Darüber hinaus sollten die unterschiedlichen Dimensionen der Lohndiskriminierung auf betrieblicher Ebene zueinander in Beziehung gesetzt werden. So sollte herausgefunden werden, ob ein enger Zusammenhang zwischen der Diskriminierung von weiblichen, älteren und ausländischen Beschäftigten besteht oder ob die unterschiedlichen Dimensionen der Ungleichbehandlungen eher ungleich zwischen den Betrieben verteilt sind. Schließlich sollten betriebliche und institutionelle Merkmale identifiziert werden, die mit einem niedrigen bzw. hohen Grad an multidimensionaler Diskriminierung einhergehen.

Details zum Forschungskonzept sind im Diskussionspapier „Quantifizierung der innerbetrieblichen Entgeltdiskriminierung nach Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz. Forschungskonzept einer mehrdimensionalen Bestandsaufnahme" (Miriam Beblo, Elke Wolf) beschrieben.

Das Projekt wurde mit einer Laufzeit von zwei Jahren im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten“ finanziert.

Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Gather HWR Berlin)
Förderung: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen & Europäischer Sozialfond
Laufzeit: Juli 2007 bis Januar 2008

In dieser Untersuchung stand die Frage im Vordergrund, wie viele selbstständige Frauen bzw. wie viele Unternehmen von Frauen es in Berlin gibt. Es ging auch darum, Näheres über die Gruppe der selbstständigen Berlinerinnen zu erfahren und die Unternehmen von Frauen genauer zu beschreiben, um einerseits Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu selbstständigen Männern festzustellen sowie andererseits Berliner Besonderheiten im Verhältnis zur bundesdeutschen Situation insgesamt zu identifizieren. Zu diesem Zweck wurden alle für Berlin vorliegenden Datenquellen wie der Mikrozensus, die Einkommenssteuerstatistik, die Handwerkskammerstatistik, die Creditreform-Daten und Eintragungen des Berliner Handelsregisters sekundäranalytisch ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie wurden 2008 als Discussion Paper 03 des Harriet Taylor Mill-Instituts veröffentlicht.

Antragsteller*innen: Prof. Dr. Silke Gahleitner und Prof. Dr. Sandra Wesenberg, Alice Salomon Hochschule Berlin, Prof. Dr. Claudia Gather, HWR Berlin
Projektpartner*innen: ajb gmbh, Leben mit Tieren e.V., Pestalozzi-Fröbel-Haus Berlin (PFH) Koralle – Therapeutische Wohngruppen, Pfefferwerk, Prowo e.V. und EJF – Dr. Janusz Korczak-Haus am Tierpark

Förderung: eingereicht über das Kompetenzzentrum Integration und Gesundheit
Laufzeit: April 2019 bis März 2021

Mehr tiergestützte Therapien bei Kindern und Jugendlichen

Tiergestützte Interventionen haben in den letzten Jahren in der psychosozialen Arbeit stark an Gewicht gewonnen, die wissenschaftliche Fundierung jedoch steckt noch in den Kinderschuhen. Eine Ausformulierung einzelner Interventionsformen, Settings und Zielgruppen steht nach wie vor aus. Dies gilt insbesondere für das Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe, obwohl gerade dort bereits eine Reihe von anspornenden Praxiserfahrungen vorliegt.

Welchen Effekt haben Therapiehunde?

Im Zentrum des beantragten Projekts steht die Frage nach der Wirkung und den Effekten hundegestützter Interventionen in Therapeutischen Wohngruppen für Jugendliche unter besonderer Berücksichtigung geschlechterdifferenzierender Aspekte. Dabei soll auch die Dimension der Gelingensbedingungen sowie der Barrieren ‚erfolgreicher‘ tiergestützter Arbeit mit dieser spezifischen Zielgruppe und in diesem Setting Berücksichtigung erfahren.

Studie bezieht Jugendliche, Betreuende, Leitungskräfte und Expertise ein

Das methodische Vorgehen orientiert sich entsprechend der mehrdimensionalen Fragestellung an den Kriterien einer Mixed-method-Studie, mit der adressat*innenorientiert, entlang der Bedarfe tiergestützter Arbeit, qualitativ wie quantitativ Gelingensbedingungen für hundegestützte Interventionen in Therapeutischen Wohngruppen herausgearbeitet werden. Neben den Jugendlichen selbst werden dabei auch die Betreuer*innen der Jugendlichen, Leitungskräfte, die Expert*innen tiergestützter Interventionen sowie weitere ausgewiesene Expert*innen einbezogen.

Geschlechtersensibles tiergestütztes Interventionsprogramm erarbeiten

Zielsetzung des Projekts ist, Vorschläge zu erarbeiten, wie ein gendersensibles hundegestütztes Interventionsprogramm (im Kleingruppensetting) für Therapeutische Jugendwohngruppen gestaltet und erfolgreich durchgeführt werden kann. Es sollen unter anderem Empfehlungen und Best-Practice-Beispiele zu tiergestützter Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe abgeleitet und veröffentlicht sowie ein differenziertes Manual zur Durchführung des hundegestützten Programms fertiggestellt werden.

Projektleitung: Prof. Dr. Friederike Maier (HWR Berlin)
Projektmitarbeit: Christiane Krämer
Förderung: Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre (BCP)
Laufzeit: Oktober 2008 bis Oktober 2011

Um neben dem bestehenden Lehrangebot an der HWR Berlin Genderaspekte in die Fachinhalte zu integrieren, wurde 2008 das Projekt zur Verankerung von Genderaspekten in die Lehre gestartet. In Zusammenarbeit mit Lehrenden und einer Arbeitsgruppe wurden ausgewählte Fachgebiete gescreent und entsprechende Genderthemen für die Lehre vorgestellt. Über einen ExpertInnenpool hatten Lehrende die Möglichkeit, Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis zu Gastvorträgen (z.B. Gender Budgeting, Senatsverwaltung) in ihre Lehrveranstaltung einzuladen. Im Rahmen verschiedener Workshops und einem abschließenden fach- und hochschulübergreifenden Symposium an der HWR Berlin konnten sich interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Gender in der Lehre austauschen und fortbilden.

Ergebnisse des Workshops und des Symposiums unter Workshops und Gastvorträge, und dort „Im Mainstream angekommen? Gender in der Lehre an den Berliner (Fach-)Hochschulen". Das im Januar 2016 erschienene Discussion Paper "Im Mainstream angekommen? Gender im Wissenschaftsbetrieb" von Christiane Krämer reflektiert und diskutiert die Ergebnisse des Projektes.

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Miriam Beblo (HWR), Dr. Denis Beninger (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim), Prof. Dr. Olivier Donni (Universität von Cergy-Pontoise, Frankreich)
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) & Agence Nationale de la Recherche (ANR)
Laufzeit: April 2009 bis März 2011

Ziel des Projektes war es, das Verhalten von Familien- oder Haushaltsmitgliedern realitätskonformer in ökonomischen Modellen zu berücksichtigen. Hierfür wurden familienökonomische Theorien und ökonometrische Methoden weiterentwickelt, indem Informationen aus neuen Umfragedaten sowie aus selbst durchgeführten Experimenten genutzt wurden.